Jaz: constructless humanity

31.3.-20.5.2023, TAPETE

Hier geht’s zu Jaz’ Instagram!

© Jaz 2023

Die Ausstellung “Jaz: constructless humanity” in der TAPETE Bar im 5. Bezirk griff Themen wie gesellschaftspolitische Konstrukte, kollektives Bewusstsein, Konflikte im Spannungsfeld zwischen Medien und persönlicher Lebensrealität in einer strukturell diskriminierenden Gesellschaft auf. Die Werke zeigen surreale Darstellungen mit künstl. Mitteln der Malerei, Mischtechnik und Fotografie. Bei Vernissage und Finissage wurde die audio-visuelle Arbeit “Das Om-In Hölderlin Experiment” des “Phloom art collective” gezeigt.

Der komplexe Prozess der Auseinandersetzung mit den genannten Themen kann innere Konflikte – sowohl emotionale und rationale – an die Oberfläche des Bewusstseins bringen, die zur Transformation der eigenen Realitätskonstrukte führen. Die Wirkung von politischen Kräften und Strömungen auf die ethische Unversehrtheit, humane Verfasstheit und Wirklichkeitserfahrung der Einzelnen und der Gesellschaft wird in surrealen Darstellungen gezeigt.. Malerei, Mischtechniken und Fotografie finden dabei Verwendung. Es sind (Traum-)Welten zu sehen, die durch psychisch-analytische Prozesse des Unbewussten mit diversen künstlerischen Techniken visualisiert werden und eine Reise durch irrationale Gedankenströme in der Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit evozieren. Die Auseinandersetzung von Betrachter:nnen mit den Werken der Ausstellung „constructless humanity“ sollte Impulse setzen, verschiedene Perspektiven auf die Realität in einen Dialog mit sich selbst und der Umwelt zu bringen.

Durch aktuelle  politische Ereignisse, die uns alle betreffen, unabhängig von Alter, Religion, Geschlecht und Herkunft, – zum Beispiel politisches Krisenmanagement in der Pandemie, der Ukraine-Russland Krieg in unserer unmittelbaren Nähe, das Abtreibungsverbot in Amerika, der Tod der Iranerin Mahsa Aminis, die daraus folgenden Protestbewegungen im Iran – müssen drängende Themen, die scheinbar der Vergangenheit angehörten, wie soziale Ungerechtigkeiten, strukturelle Diskriminierung und die drohende Gefahr der weltweiten militärischen Eskalation, neu beleuchtet werden und zu einem erneuten intensiven Diskurs in der Öffentlichkeit führen. Die europäische Gesellschaft erfährt Ängste, die vorher in der tauben naiven Schein-Realität nicht zu spüren waren, die uns in Europa in den letzten drei Generationen nicht bekannt waren, die nur in Geschichtsbüchern oder in weiter Ferne stattfanden. Der in einer scheinbaren Fortschrittswelt von Konsum und medialer Inszenierung betäubte postmoderne Mensch sieht sich, auch angesichts der immer weiter um sich greifenden Klimakrise und entfesselter Ressourcenausbeutung einer Weltuntergangsmaschine ausgeliefert.

Das Om-In Hölderlin Experiment

Bei der Vernissage und Finissage wurde die audio-visuelle Annäherung “Das Om-In Hölderlin Experiment” des Kollektivs “Phloom art collective” von Künstler:innen aus unterschiedlichen Sparten gezeigt. Dabei werden Texte von Hölderlin und Hegel Teil eines multimedialen Cross-Over Experiments, in dem Text, Musik und sich verwandelnde Collagen zu einem neuen Gesamtkunstwerk werden.

Die Erzählung bewegt sich traumwandlerisch zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Imagination. Im Mittelpunkt steht Hölderlins Erfahrung einer inneren Reise. Sie beschreibt den Weg eines jungen Poeten mit dem Wunsch der Welt etwas Menschlichkeit und Zauber hinzuzufügen, eines der Welt zugewandten Liebenden, der durch bittere Erfahrungen in den Zustand der Kontemplation versinkt.

Gefördert von der Bezirkskulturförderung Margareten. Vielen Dank!